TV- und Internet-Mediziner Dr. Johannes Wimmer beantwortet Ihre Fragen

TV- und Internetmediziner Dr. Johannes Wimmer (c) Lund/MedServation

Im Rahmen unserer Mach mal blau-Kampagne konnten Sie über einen Aufruf auf dem Mein Schiff Blog Ihre Gesundheitsfragen in Bezug auf das Thema Urlaub und Kreuzfahrt an den Mediziner Dr. Johannes Wimmer, bekannt als TV- und Internetmediziner, einreichen.

Wollten Sie schon immer wissen, was man gegen Seekrankheit tun kann, warum Sie im Urlaub plötzlich Tomatensaft mögen oder weshalb Sie nach einer Seereise zu Hause auf festem Boden so schwanken? Diese und eine weitere Auswahl Ihrer Fragen beantwortet Dr. Johannes Wimmer im Folgenden:

Ich würde sehr gerne wissen, was man gegen Seekrankheit tun kann. Auf der letzten Kreuzfahrt von Hamburg nach New York 2019 – es war unsere zweite Kreuzfahrt – machte sich die Seekrankheit bei mir heftig bemerkbar.

Die Seekrankheit entsteht, weil unser Gehirn mit widersprüchlichen Sinneseindrücken konfrontiert ist. Unsere Augen senden dem Gehirn die Information, dass der Körper stabil in einer festen Umgebung sitzt oder steht. Die Wände und der Boden des Schiffes bewegen sich ja nicht. Gleichzeitig bemerkt unser Gleichgewichtsorgan im Ohr aber das Schaukeln des Seegangs. Diesen Widerspruch kann das Gehirn nicht einordnen. Der Körper reagiert mit Müdigkeit, leichten Kopfschmerzen, Gähnen und verstärktem Speichelfluss. Bei stärkerer Seekrankheit kommen Schwindel, Übelkeit und Erbrechen dazu.

Wenn Sie ersten Anzeichen der Seekrankheit bemerken, kann es deshalb helfen, die Sinneseindrücke wieder in Einklang zu bringen. Entweder Sie gehen an Deck und richten Ihren Blick auf den Horizont. Oder legen Sie sich flach hin und schließen Sie die Augen. Das geht sowohl auf einer Liege auf Deck an der frischen Luft als auch im gemütlichen Bett Ihrer Kabine. Sofern möglich, können Sie auch versuchen zu schlafen. Denn im Schlaf ist unser Gleichgewichtsorgan quasi im Stand-by-Modus. Vielen Menschen mit Seekrankheit fühlen sich deshalb nach dem Aufwachen besser.

Ich mache im Mai meine erste Kreuzfahrt auf der Mein Schiff Flotte. Ich freue mich sehr, doch habe ich ein bisschen Angst, dass ich seekrank werde. Wie kann ich dem vorbeugen bzw. was mache ich, wenn es mich erwischt?

Erstmal muss man dazu sagen, dass nur sehr wenige Menschen auf großen Kreuzfahrtschiffen Seekrankheit erleben. Die Schiffe sind so stabil, dass sie durch den Wellengang nur wenig schaukeln oder wackeln.

Sie können der Seekrankheit aber zusätzlich mit ein paar einfachen Schritten vorbeugen: Sowohl ein vollkommen leerer als auch ein sehr voller Magen sind ungünstig. Achten Sie also darauf, dass Sie eine Kleinigkeit essen, die nicht zu schwer im Magen liegt. Sehr fette oder ungewohnt stark gewürzte Speisen sind eher ungünstig. Es stehen auch ein paar Medikamente zur Verfügung, die gegen Seekrankheit helfen können. Diese gibt es zum Beispiel in Form von Pflastern, Tabletten oder Zäpfchen. Ob Sie so ein Medikament wirklich benötigen und welches für Sie am besten geeignet ist, besprechen Sie am besten mit Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt. Wichtig ist: Kümmern Sie sich hierum bereits rechtzeitig vor der Seereise, da einige der Medikamente bereits vor der Reise eingenommen werden müssen.

Ich wüsste gern, wie ich die Auswirkungen der Klimaanlagen auf meine Gesundheit einschränken kann. Ich schütze mich schon weitestgehend mit Tuch und leichter Jacke. Meist erwischt es mich jedoch trotzdem mit Halsschmerzen, etc. Äußerst unschön im Urlaub. Passiert mir fast in jedem Urlaub.

Hinter Halsschmerzen stecken meistens Virusinfekte. Zusätzlich zu einem Kratzen oder Schmerzen im Hals treten dann oft auch ein Jucken in der Nase, Kopfschmerzen oder Husten auf. Die Anzeichen halten zwar meist nur wenige Tage an, aber im Urlaub ist das natürlich trotzdem sehr unschön. Klimaanlagen machen manche Menschen etwas anfälliger für diese Viren. Denn die kalte, trockene Luft kann unsere Schleimhäute austrocknen. Trockene Schleimhäute können nicht so gut durchblutet werden. Und das bedeutet auch, dass unser Immunsystem sich schlechter gegen angreifende Viren wehren kann.

Wenn Sie Ihre Schleimhäute mit Tuch, Schal oder leichter Jacke vor der Kälte schützen, machen Sie schon Einiges richtig. Ganz wichtig ist es aber auch, genug zu trinken. An heißen Tagen werden zwei bis drei Liter Wasser oder ungesüßte Tees empfohlen. Auch wenn es draußen heiß ist, sollten die Getränke aber nicht zu kalt sein, um die die Schleimhäute nicht zusätzlich zu kühlen. Auch können Sie versuchen Ihr Immunsystem zu stärken. Achten Sie auf eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung. Viele Menschen schwören auch auf heiß-kalte Wechselduschen. Allerdings gibt es keine wissenschaftlichen Beweise, dass diese wirklich funktionieren.

Warum mag ich auf dem Hinflug zur Kreuzfahrt plötzlich Tomatensaft, obwohl ich den sonst nicht ausstehen kann?

Dahinter steckt ein verändertes Geschmacksempfinden. In der Flugzeugkabine herrscht ein Niederdruck. Dadurch ist auch der Druck des Sauerstoffs in der Luft etwas geringer. Die Folge: Unsere Nasenschleimhaut wird weniger empfindlich, Geschmacksknospen für Salziges und Süßes werden geschwächt. Viele Speisen schmecken dadurch eher fade, so als ob man einen Schnupfen hätte – der Tomatensaft aber dafür umso besser.

Warum schwankt nach einer Kreuzfahrt der feste Boden zu Hause noch und was kann ich dagegen tun?

Grund hierfür ist der gleiche Sinneskonflikt, der auch hinter der Seekrankheit steckt. Unsere Augen nehmen eine stabile Umgebung wahr, aber das Gleichgewichtsorgan in unseren Ohren bemerkt den Seegang. Unser Gehirn versucht sich an die neuartige Umgebung anzupassen und gleicht die Schwankungen nach einiger Zeit aus. Sind wir dann wieder an Land und haben festen Boden unter den Füßen, muss sich unser Gehirn wieder neu anpassen. Die Effekte halten meist nur ein paar Stunden an, in Extremfällen ein paar Tage. Das beste Mittel ist gegen die „Landkrankheit“ ist also einfach Zeit.

Warum macht die Seeluft an Bord so müde, dass ich nach einem Tag Nichtstun am Pooldeck abends so müde ins Bett falle?

Die Seeluft selbst macht uns gar nicht wirklich müder. Hinter der Müdigkeit am Bord können aber viele andere Dinge stecken. Ganz weit vorne steht die Temperaturregulierung unseres Körpers. Ist es besonders warm, muss unser Körper viel Energie aufwenden, um den Körper auf Normaltemperatur zu kühlen. Bei kälteren aber auch bei durchschnittlichen Temperaturen kann die kühle Brise des Meeres dazu führen, dass der Körper zusätzliche Wärme erzeugen muss. Das kann wiederum dazu führen, dass wir uns unbewusst mehr bewegen, um warm zu bleiben. Auch das Planschen im Pool kann unseren Körper ganz schön erschöpfen. Grund hierfür ist zum einen der Wasserwiderstand, der alle Bewegungen im Wasser anstrengender macht. Zum anderen ist es die Temperatur des Wassers, die unter der Körpertemperatur liegt, so dass der Körper wieder Wärme erzeugen muss. Die Erschöpfung kann aber auch einen ganz anderen Grund haben: Wenn auf dem Schiff nach Wochen oder Monaten voller Stress endlich mal die Anspannung abfällt, fühlen wir uns manchmal einfach etwas erschöpft. Diese Zeit sollten wir unserem Körper auch gönnen.

GEWINNE, GEWINNE, GEWINNE

Unter allen Teilnehmern, die Ihre Fragen eingesendet haben, wurden drei handsignierte Exemplare von Dr. Wimmers Buch „Ein Schnupfen ist kein Beinbruch: Warum weniger Medizin oft gesünder ist“ verlost. Die Gewinner werden individuell benachrichtigt.

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